ZUBEREITUNGSTIPPS FÜR GRÜNEN TEE

 

Die Zubereitung von grünem Tee ist nicht nur fester Bestandteil der Teezeremonie (jap. Cha-Do), sondern es ist auch die Aufgabe des ranghöchsten Schülers bei einem Kwoon Do-Lehrgang den Tee für die Meister zuzubereiten. Damit ihr den Zorn der Schwarzgurte nicht durch einen ungenießbaren Aufguss auf euch zieht, hier einige wichtige Tipps...

 

Während Schwarztee mit kochendem Wasser aufgegossen wird, lässt man für Grüntee das Wasser etwas abkühlen (etwa 10 Minuten auf  70 - 80°C) und gibt erst dann den Tee dazu.

Die Kanne sollte ausschließlich für Tee benutzt werden, man sollte für Schwarztee und Grüntee gesonderte Kannen nutzen. Teekannen dürfen nur mit heißem Wasser ausgespült und an der Luft getrocknet werden. Verwende auf keinem Fall Abwasch- oder Spülmittel. Als Material empfiehlt sich Porzellan oder Ton. Auch Glaskannen sind geeignet, wobei diese den Vorteil bieten, dass man mit etwas Erfahrung schon an der Farbe sehen kann, ob der Tee lange genug gezogen hat.

Das Wasser ist in seiner Qualität entscheidend für guten Tee. Ideal, aber selten möglich, ist nicht zu hartes Quellwasser. Verwende kaltes Wasser, welches du anschließend aufkochst. Benutze auf keinen Fall Wasser aus einem Boiler.

Die Dosierung des Tees ist besonders wichtig. Häufig wird dabei maßlos übertrieben. Vor allem bei Grüntee gilt: Eine starke Dosierung bedeutet auf keinen Fall eine bessere Wirkung. Überdosierter Grüntee ist geschmacklich kaum genießbar und hat einen viel zu hohen Koffeingehalt. Ein frisch aufgegossener Grüntee ist in der Farbe meist schwach grünlich oder gelblich, manchmal fast klar. Auf einen Liter Wasser kann man eine Teemenge von einem bis drei gehäuften Teelöffeln nehmen, abhängig von persönlichem Geschmack und Teesorte.

Das Zubehör sollte bedacht eingesetzt werden. Entweder lässt man den Tee lose in der Kanne ziehen und gießt den fertigen Tee in eine zweite Kanne ab oder man benutzt einen Teefilter aus Papier. Manche Kannen haben auch einen eigenen Siebeinsatz. Von Fall zu Fall ist auch dieser nutzbar. Das Tee-Ei gehört nicht zu den akzeptablen Teeutensilien. Viele Tee-Eier sind zu klein, der Tee kann sich darin nicht entfalten. Außerdem verschließt der aufquellende Tee die Löcher im Tee-Ei, die Stoffe im Tee können sich kaum im Wasser lösen.

Die Ziehdauer des Tees beeinflusst erheblich die Wirkung, da sich die Stoffe im Tee verschieden schnell lösen. Nach zwei bis drei Minuten ist der Tee stark anregend und hat ein eher mildes Aroma. Nach einer Ziehdauer von vier bis sechs Minuten nimmt die anregende Wirkung ab und das Aroma wird kräftiger.

Den Koffeingehalt kann man stark reduzieren, indem man die Blätter in Teewasser gibt und nach etwa 30 Sekunden wieder absiebt. Gieße das Wasser weg und bereite jetzt mit den Teeblättern wie gewohnt deinen Tee zu.

Stövchen können sinnvoll sein, um den Tee warmzuhalten. Nimm aber nach Entleerung die Kanne sofort vom Stövchen; besonders bei Tonkannen kann es sonst zu Rissen im Material kommen. Schon die feinsten Risse führen zur Wasserdurchlässigkeit.

Und nun viel Vergnügen bei einer guten Kanne Tee!

 

 

Wenn dir kalt ist, wird Tee dich erwärmen.

Wenn du erhitzt bist, wird er dich abkühlen.

Wenn du bedrückt bist, wird er dich aufheitern.

Wenn du erregt bist, wird er dich beruhigen.

 

William Gladstone